Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit ist oft schwierig und wird häufig erst in fortgeschrittenen Stadien gestellt, was die Behandlungsmöglichkeiten einschränkt. Moderne Biomarker aus Liquor (Nervenwasser) und Blut bieten neue Chancen für eine frühere und genauere Diagnose. Dieser Artikel basiert auf INFO NEUROLOGIE & PSYCHIATRIE und erklärt Ihnen verständlich, wie diese Biomarker funktionieren, welche Rolle sie in der Diagnostik spielen und welche Entwicklungen in Zukunft zu erwarten sind.

Alzheimer-Krankheit: Eine Herausforderung für Patienten und Gesellschaft

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz und stellt eine der größten medizinischen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen unserer Zeit dar. In der Schweiz sind aktuell über 156.900 Menschen direkt betroffen, und die Zahl wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln. Jedes Jahr erkranken etwa 33.000 Menschen neu an einer Demenz. Dennoch wird nur bei etwa der Hälfte der Betroffenen eine formelle Diagnose gestellt, und dies meist erst in fortgeschrittenen Stadien. Das bedeutet, dass viele Patienten und ihre Familien erst spät Klarheit über die Ursache der Symptome erhalten und dadurch wertvolle Zeit für eine gezielte Behandlung und Beratung verloren geht.

Frühe Diagnosen sind wichtig, weil sie es ermöglichen, reversible Ursachen (also behandelbare Auslöser wie z.B. Vitaminmangel oder Depressionen) und psychische Begleiterkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch medikamentöse Therapien wirken im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit besser. Zudem können Patienten und ihre Angehörigen frühzeitig in Entscheidungen über die weitere Lebensplanung, Pflege, Finanzen und rechtliche Fragen einbezogen werden. Nationale und internationale Leitlinien empfehlen daher, die Diagnose einer Demenzerkrankung möglichst früh zu stellen.

Die Alzheimer-Krankheit entwickelt sich schleichend über viele Jahre. Bereits bis zu zwei Jahrzehnte vor den ersten Symptomen entstehen im Gehirn typische Veränderungen, die sich langsam ausbreiten und verschiedene Hirnregionen betreffen. Besonders in den Frühstadien sind die Symptome oft unspezifisch und können auch psychische oder Verhaltensauffälligkeiten umfassen. Das erschwert die Diagnose zusätzlich, da viele andere Erkrankungen ähnliche Beschwerden verursachen können.

Traditionell basierte die Diagnose der Alzheimer-Krankheit auf klinischen und neuropsychologischen Untersuchungen sowie dem Ausschluss anderer Ursachen. Diese Methoden sind jedoch nicht immer zuverlässig: Selbst erfahrene Experten können in 20–30% der Fälle zu einer Fehldiagnose kommen, besonders in frühen Stadien. Deshalb gewinnen objektive Biomarker, die krankheitsspezifische Veränderungen im Gehirn anzeigen, zunehmend an Bedeutung.

Diagnostische Möglichkeiten: Von der Hausarztpraxis zur Memory Clinic

Die Abklärung kognitiver Störungen beginnt meist beim Hausarzt, wenn Patienten oder Angehörige eine Verschlechterung des Gedächtnisses oder anderer geistiger Fähigkeiten bemerken. Nach einer ersten Untersuchung kann eine Überweisung an eine spezialisierte Memory Clinic erfolgen. Dort werden ausführliche Gespräche mit dem Patienten und den Angehörigen geführt (Eigen- und Fremdanamnese), klinische Untersuchungen sowie detaillierte neuropsychologische Tests durchgeführt. Ziel ist es, das Ausmaß der kognitiven und eventuell auch neuropsychiatrischen Symptome (wie Depressionen, Apathie oder Verhaltensänderungen) zu erfassen.

Zur Standarddiagnostik gehören auch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns und Blutanalysen, um andere Erkrankungen als Ursache auszuschließen. Bei unklaren Befunden oder Verdacht auf eine bestimmte Form der Demenz können zusätzliche Untersuchungen wie spezielle Bluttests, Elektroenzephalografie (EEG), Schlafdiagnostik, nuklearmedizinische Verfahren (z.B. Amyloid-PET), Liquoranalysen (Untersuchung des Nervenwassers) und weitere Tests notwendig sein.

Die genaue Bestimmung der Ursache der Symptome ist entscheidend, um eine effiziente und individuell angepasste Behandlung und Beratung anbieten zu können. Gerade bei jüngeren Patienten oder bei ungewöhnlichen Verläufen ist eine umfassende Diagnostik besonders wichtig. In den Memory Clinics arbeiten verschiedene Fachleute (Neurologen, Psychiater, Neuropsychologen) eng zusammen, um die bestmögliche Diagnose zu stellen.

Die Alzheimer-Krankheit ist bei älteren Menschen die häufigste Ursache für kognitive Störungen und macht etwa 60–70% aller Demenzfälle aus. Die typischen Veränderungen im Gehirn – Ablagerungen von Amyloid-Beta und Tau-Proteinen – beginnen oft viele Jahre vor den ersten Symptomen. Besonders in den Frühstadien können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein und auch psychische oder Verhaltenssymptome umfassen. Deshalb ist die Diagnose ohne zusätzliche Biomarker oft schwierig und unsicher.

Eine leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) ist definiert als objektivierbare Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit, ohne dass die Alltagsaktivitäten wesentlich beeinträchtigt sind. Bei der Alzheimer-Krankheit entspricht dies dem sogenannten Prodromalstadium, das meist mehrere Jahre dauert. In diesem Stadium können Biomarker helfen, die Diagnose zu sichern und die Prognose besser einzuschätzen.

Liquor-Biomarker: Schlüssel zur frühen und genauen Diagnose

Die Untersuchung des Liquors (Nervenwassers) auf bestimmte Biomarker ist seit über 20 Jahren Teil der Demenzdiagnostik und wird in nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen. Zu den wichtigsten Liquor-Biomarkern gehören Amyloid-Beta 1-42 (Aβ1-42), Gesamt-Tau (Tau) und phosphoryliertes Tau (pTau181). Diese Marker spiegeln die wichtigsten krankhaften Veränderungen bei der Alzheimer-Krankheit wider: Amyloid-Ablagerungen, neuronalen Zelluntergang und neurofibrilläre Veränderungen durch Tau-Proteine.

Im Verlauf der Alzheimer-Krankheit verklumpen Amyloid-Beta und Tau-Proteine im Gehirn. Dadurch sinkt die Konzentration von Aβ1-42 im Liquor um etwa 50%, während Tau und pTau181 um bis zu 200–300% ansteigen. Die gleichzeitige Bestimmung dieser Werte in spezialisierten Laboren ermöglicht eine sehr genaue Diagnose und hilft, die Alzheimer-Krankheit von anderen Demenzformen zu unterscheiden. Zusätzlich kann das Verhältnis von Aβ1-42 zu Aβ1-40 gemessen werden, um individuelle Unterschiede in der Amyloid-Produktion auszugleichen und die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu erhöhen.

Liquor-Biomarker sind derzeit die am besten validierten Marker für die Alzheimer-Krankheit. Sie ermöglichen eine hohe diagnostische Genauigkeit, verbessern die Differenzialdiagnose und liefern wertvolle Hinweise auf das Ausmaß der Neurodegeneration und die klinische Prognose. Das bedeutet, dass Patienten und ihre Familien frühzeitig Klarheit über die Ursache der Beschwerden erhalten und gezielt beraten werden können.

Die Liquor-Analyse ist aktuell die einzige Methode in der klinischen Praxis, die gleichzeitig Hinweise auf Amyloid-Pathologie, neuronalen Zelluntergang und Tau-Hyperphosphorylierung liefert. Allerdings sind auch hier grenzwertige oder widersprüchliche Ergebnisse möglich. Die Untersuchung sagt zudem nichts über die Funktion einzelner Hirnregionen aus. In solchen Fällen kann eine ergänzende Bildgebung wie die Fluorodesoxyglukose-Positronenemissionstomografie (FDG-PET) sinnvoll sein, um typische Muster des Funktionsverlusts zu erkennen und die Diagnose weiter abzusichern.

Im Liquor können auch andere Ursachen für kognitive Störungen erkannt oder ausgeschlossen werden, zum Beispiel eine Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK). Bei CJK ist die Tau-Konzentration im Liquor stark erhöht, während Aβ1-42 normal bleibt. Weitere Marker wie das Protein 14-3-3 oder die RT-QuIC-Methode können helfen, diese seltene, aber schwerwiegende Erkrankung zu erkennen.

Indikationen und Ablauf der Liquoruntersuchung

Eine Liquoruntersuchung wird vor allem empfohlen, wenn die ersten Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten, die kognitive Verschlechterung sehr schnell fortschreitet (wie bei Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob-Krankheit), die klinische Präsentation untypisch ist, entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems ausgeschlossen werden sollen oder ein Frühstadium der Alzheimer-Krankheit (einschließlich MCI) vermutet wird. Auch bei Verdacht auf einen Normaldruckhydrozephalus (eine spezielle Form des Wasserkopfes) kann eine diagnostische Entlastungspunktion sinnvoll sein.

Die Entscheidung für eine Lumbalpunktion (Entnahme von Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal) sollte immer nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken getroffen werden. Dabei werden nicht nur medizinische, sondern auch biografische, psychologische und praktische Aspekte sowie die Wünsche der Betroffenen berücksichtigt. Eine umfassende Aufklärung über den Ablauf, die Risiken und den zu erwartenden Nutzen der Untersuchung ist verpflichtend.

In der Schweiz werden die Kosten für die Analyse von Liquor-Biomarkern seit dem 1. Juli 2019 unter bestimmten Voraussetzungen von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen, auch bei Patienten mit MCI. Die Lumbalpunktion kann in der Regel ambulant durchgeführt werden, ist bei Beachtung von Kontraindikationen risikoarm und wird meist gut vertragen. Vor der Untersuchung findet ein ausführliches Aufklärungsgespräch statt, in dem auch mögliche Ergebnisse und deren Bedeutung besprochen werden.

Die Entnahme des Liquors erfolgt tropfend, wobei die ersten 1–2 ml verworfen werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Das Nervenwasser wird in spezielle Röhrchen mit niedrigen Protein-Bindungseigenschaften (z.B. aus Polypropylen) gefüllt, damit sich insbesondere das Amyloid-Protein nicht an der Gefäßwand absetzt und die Ergebnisse verfälscht. Der Transport ins Labor sollte gekühlt oder gefroren erfolgen, ist aber bei kurzen Wegen auch bei Raumtemperatur möglich. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt anhand laborspezifischer Referenzwerte und immer im Zusammenhang mit den klinischen Befunden.

Auch wenn die Liquor-Biomarker eindeutige Hinweise auf eine Alzheimer-Pathologie liefern, ersetzen sie nicht die klinische Diagnose. Die Ergebnisse müssen immer im Gesamtkontext aller Befunde betrachtet werden. Bei unklaren oder widersprüchlichen Ergebnissen sollte die Beurteilung in einem multidisziplinären Team erfolgen, wie es von den Swiss Memory Clinics empfohlen wird.

Mitteilung der Befunde und Umgang mit der Diagnose

Die Mitteilung der Diagnose einer Demenzerkrankung ist für Patienten und Angehörige ein sehr sensibles Thema. Grundsätzlich haben Betroffene das Recht, die Ergebnisse ihrer medizinischen Untersuchungen zu erfahren. Bei komplexen oder schwer verständlichen Befunden ist es die Aufgabe der behandelnden Ärzte, die Ergebnisse verständlich zu erklären und in ein therapeutisches Gesamtkonzept einzubetten.

Die Übermittlung einer gesicherten und schwerwiegenden Diagnose wie Alzheimer erfordert viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Für manche Patienten kann die Diagnose eine Erleichterung bedeuten, weil sie endlich eine Erklärung für ihre Beschwerden erhalten. Für andere kann sie jedoch Angst, Trauer, Wut oder Sorgen vor Stigmatisierung auslösen. In seltenen Fällen kann die Mitteilung auch zu suizidalen Gedanken führen. Insgesamt zeigen Studien jedoch, dass bei einer einfühlsamen und professionellen Kommunikation die positiven Aspekte überwiegen und das Risiko einer anhaltend negativen Reaktion gering ist.

Internationale Leitlinien und die schweizerischen Qualitätsstandards empfehlen, die Ergebnisse der Diagnostik offen und verständlich zu kommunizieren. Die Bewertung der Biomarker sollte immer im Zusammenhang mit der Anamnese, der klinischen und neuropsychologischen Untersuchung sowie weiteren Zusatzuntersuchungen erfolgen. Besonders bei grenzwertigen oder widersprüchlichen Befunden ist eine gemeinsame Beurteilung im Team sinnvoll.

Die Einbindung der Patienten und ihrer Angehörigen in die Entscheidungsprozesse ist wichtig, um individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es den Betroffenen, aktiv an der Planung ihrer Zukunft mitzuwirken und rechtzeitig Vorsorge für Pflege, Finanzen und rechtliche Angelegenheiten zu treffen.

Paradigmenwechsel: Die Bedeutung der Frühdiagnostik und neue Biomarker aus dem Blut

Die Entwicklung und Validierung von Biomarkern hat zu einem grundlegenden Wandel in der Diagnostik der Alzheimer-Krankheit geführt. Neue Diagnosekriterien berücksichtigen nicht mehr nur den Ausschluss anderer Ursachen, sondern beziehen Biomarker aktiv in die Diagnosestellung ein. Das bedeutet, dass bereits im Stadium einer leichten kognitiven Störung (MCI) eine formelle Diagnose oder ein Ausschluss der Alzheimer-Krankheit möglich ist. Die Krankheit verläuft von asymptomatischen Stadien über MCI bis hin zur manifesten Demenz. Eine frühzeitige und präzise Diagnose ermöglicht nicht nur eine gezielte Behandlung, sondern auch eine bessere Prognose und individuelle Therapieplanung.

Frühzeitige Interventionen können dazu beitragen, den kognitiven Abbau zu verlangsamen, begleitende neuropsychiatrische Symptome angemessen zu behandeln und die Lebensqualität der Patienten und Angehörigen zu verbessern. Besonders im Hinblick auf neue Therapien wie die Anti-Amyloid-Immuntherapien ist eine Frühdiagnose entscheidend, um möglichst früh in den Krankheitsprozess eingreifen zu können.

Während Liquor-Biomarker wie Aβ1-42, Tau und pTau181 sowie das Verhältnis Aβ1-42/Aβ1-40 bereits etabliert sind, werden derzeit neue Biomarker-Kandidaten erforscht, die zusätzliche krankhafte Prozesse abbilden und so noch genauere diagnostische und prognostische Aussagen ermöglichen sollen. In den letzten Jahren haben Blutbiomarker zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auch wenn sie in Europa und der Schweiz noch nicht für die klinische Praxis zugelassen sind, bieten sie eine nicht-invasive und kostengünstige Alternative zur Liquoranalyse oder PET-Bildgebung. In Zukunft könnten sie eine breitere Anwendung in der Routinediagnostik finden.

Zu den vielversprechendsten Blutbiomarkern gehören die Neurofilament-Leichtketten (NfL), phosphorylierte Tau-Proteine (pTau181, pTau217, pTau231), das Amyloid 42/40-Verhältnis und das glial fibrillary acid protein (GFAP). NfL ist ein Marker für axonale Schädigung (Schädigung der Nervenfasern) und kann sowohl im Liquor als auch im Blut gemessen werden. Er zeigt die Ausprägung der Symptome bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen an, ist aber nicht spezifisch für die Alzheimer-Krankheit.

Phosphorylierte Tau-Proteine im Plasma (pTau181, pTau217, pTau231) sind eng mit den typischen Veränderungen bei Alzheimer assoziiert und können die Krankheit von anderen neurodegenerativen Erkrankungen unterscheiden. Ihre diagnostische Spezifität und Sensitivität ist vergleichbar mit den Liquormarkern. Besonders bei Patienten mit MCI können diese Marker, allein oder in Kombination mit Alter und kognitiven Testergebnissen, helfen, die Alzheimer-Pathologie zu identifizieren und eine zukünftige kognitive Verschlechterung vorherzusagen.

Das Amyloid 42/40-Verhältnis im Plasma ist bei Vorliegen einer Amyloid-Pathologie erniedrigt, allerdings weniger ausgeprägt als im Liquor. Daher ist die diagnostische Aussagekraft derzeit noch geringer als bei pTau. GFAP ist ein Marker für die Aktivierung von Astrozyten (bestimmte Zellen im Gehirn) und kann sowohl im Liquor als auch im Blut gemessen werden. Studien zeigen, dass besonders das im Blut gemessene GFAP gute diagnostische und prognostische Eigenschaften für die Alzheimer-Krankheit besitzt.

Bevor diese neuen Blutbiomarker in der klinischen Routine eingesetzt werden können, müssen sie in weiteren unabhängigen Studien validiert werden. Auch die Bestimmungsmethoden müssen vereinfacht und standardisiert werden. Ein kürzlich vorgeschlagener zweistufiger Diagnoseprozess sieht vor, dass bei Verdacht auf Alzheimer zunächst die Blutbiomarker (z.B. pTau217) gemessen werden. Bei eindeutig positiven oder negativen Ergebnissen kann auf invasive oder teure Zusatzuntersuchungen verzichtet werden. Nur bei unklaren Befunden sind weitere Tests notwendig. Studien zeigen, dass mit diesem Ansatz nur in etwa 20% der Fälle zusätzliche Diagnostik erforderlich ist.

Die Verfügbarkeit von nicht-invasiven und kostengünstigen Blutbiomarkern wird die Erforschung neuer präventiver und therapeutischer Ansätze erleichtern und voraussichtlich erhebliche Veränderungen in der Diagnostik und Behandlung kognitiver Störungen im Alter bewirken. Dennoch sollten die Indikationsstellung, die Interpretation der Ergebnisse und die daraus abgeleiteten Empfehlungen weiterhin durch erfahrene Experten, zum Beispiel in spezialisierten Memory Clinics, erfolgen.

Biomarker bei neuropsychiatrischen Symptomen und Ausblick

Neuropsychiatrische Symptome (NPS) wie Depressionen, Apathie, Aggressivität oder Schlafstörungen treten bei Demenzerkrankungen sehr häufig auf – bis zu 98% der Patienten sind im Verlauf betroffen. Diese Symptome beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität der Patienten, sondern auch die ihrer Angehörigen erheblich. Oft treten sie bereits zu Beginn oder sogar vor den kognitiven Störungen auf und spielen daher eine wichtige Rolle in der Frühphase der Alzheimer-Krankheit.

Das Vorhandensein von NPS ist mit einer schlechteren Prognose verbunden: Der kognitive Abbau schreitet schneller voran, und die Wahrscheinlichkeit einer früheren Institutionalisierung steigt. Deshalb ist es wichtig, auch für diese Symptome Biomarker zu validieren und sie in die Diagnose, Behandlung und Prognose einzubeziehen. Erste Studien zeigen, dass Marker wie GFAP und weitere Blut-Plasma-Proteine die Vorhersage von über längere Zeit anhaltenden NPS erleichtern könnten. In Zukunft könnten solche Marker personalisierte Entscheidungen zur Behandlung von NPS ermöglichen und so den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität positiv beeinflussen.

Die neuen Biomarker-Kandidaten werden derzeit intensiv erforscht. Es ist zu erwarten, dass sie in wenigen Jahren für die klinische Anwendung verfügbar sein werden. Die breite Verfügbarkeit von Blutbiomarkern wird nicht nur die Diagnostik vereinfachen, sondern auch die Entwicklung und Erprobung neuer Therapien beschleunigen. Dennoch bleibt die individuelle Beratung durch erfahrene Fachleute unverzichtbar, um die Ergebnisse richtig zu interpretieren und die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuell verfügbaren und gut etablierten Liquor-Biomarker eine genauere und frühere Diagnose der Alzheimer-Krankheit ermöglichen und wertvolle Hinweise auf andere Ursachen neurokognitiver und neuropsychiatrischer Störungen liefern. Sie sind heute Teil der erweiterten Diagnostik, die meist in spezialisierten Memory Clinics oder durch Fachexperten durchgeführt wird. Besonders in den frühen Stadien und bei jüngeren Patienten ist eine präzise ätiologische Diagnose entscheidend für die spezifische Behandlung und Lebensplanung.

In naher Zukunft werden Blutbiomarker als kostengünstige und nicht-invasive Alternative zur Verfügung stehen und zu einem deutlich breiteren Einsatz von Biomarkern führen. Dennoch müssen die Ergebnisse immer im Gesamtkontext aller verfügbaren Informationen beurteilt werden. Die Interpretation und Mitteilung der Befunde sowie die daraus abgeleitete Behandlung und Beratung sollten weiterhin durch Experten und spezialisierte Zentren erfolgen.

Wichtige Erkenntnisse für Patienten und Angehörige

  • Die Alzheimer-Krankheit wird häufig erst spät diagnostiziert, was die Behandlungsmöglichkeiten einschränkt. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine gezielte Therapie und Beratung.
  • Liquor-Biomarker wie Amyloid-Beta 1-42 (Aβ1-42), Gesamt-Tau (Tau) und phosphoryliertes Tau (pTau181) sowie bildgebende Verfahren wie Amyloid-PET sind zuverlässige Methoden zur Erkennung der Alzheimer-Kernpathologie.
  • Blutbasierte Biomarker werden in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen und die Diagnostik weiter vereinfachen, da sie leicht zugänglich und kostengünstig sind.
  • Die Interpretation der Biomarker-Ergebnisse sollte immer durch erfahrene Experten erfolgen und im Gesamtkontext aller Befunde betrachtet werden.
  • Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es Patienten und Angehörigen, aktiv an der Planung der weiteren Versorgung teilzunehmen und rechtzeitig Vorsorge zu treffen.

Prof. Dr. med. Julius Popp

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