Eine aktuelle Studie zeigt, dass nicht nur Lupus erythematodes durch Fatigue-Symptomatik gekennzeichnet ist, sondern auch weitere Autoimmunerkrankungen mit kutaner Beteiligung.

Fatigue ist ein bekanntes Symptom von systemischem Lupus erythematodes (SLE), wurde aber bisher bei weiteren Autoimmunerkrankungen mit Hautbeteiligung wie beispielsweise kutanem Lupus erythematodes (CLE), amyopathischer Dermatomyositis (ADM) oder Blasenbildende Autoimmundermatosen (AIBD) noch nicht ausführlich untersucht. Eine im British Journal of Dermatology 2019 publizierte Studie zeigt, dass Fatigue häufiger vorkommt bei Patienten mit diesen Autoimmunerkrankungen im Vergleich zu einer gematchten Kontrollgruppe. Fatigue ist für die Betroffenen sehr belastend und führt oft zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Autoren raten Dermatologen dazu, Risikopatienten auf Fatigue-Symtpome zu screenen.

Die Forscher verwendeten Informationen von Patienten, deren Daten in prospektiven longitudinalen Registern erfasst waren: SLE (n=165), CLE (n=226), ADM (n=136), AIBD (n=79). Diese Angaben wurden mit jenen einer repräsentativen Kontrollgruppe (n=84) verglichen. Als Messinstrument wurde der Kurzfragebogen SF-36 eingesetzt.  Klinisch bedeutsame Fatigue-Problematik wurde operationalisiert als Score ≤35 in der Vitalitäts-Skala dieses Fragebogens. Die Auswertung ergab höhere Fatigue-Werte bei der Untersuchungsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,05). Zudem zeigte sich, dass in der SLE-Subgruppe die Fatigue-Problematik am stärksten ausgeprägt war im Vergleich zu den anderen Patientensubpopulationen (p<0,05). Zwischen CLE, ADM und AIBD gab es keine signifikanten Unterschiede. Im Weiteren war beim Patientengesamtkollektiv ein höherer Anteil an klinisch signifikanter Fatigue-Symptomatik zu verzeichnen im Vergleich zur (SLE: 44,2%, CLE: 25,2%, ADM: 31,6%, AIBD: 24,1% vs. Kontrollgruppe: 2%; p<0,01). In der SLE-Subgruppe war ein höherer Anteil an klinisch signifikanter Fatigue-Problematik zu verzeichnen als in der CLE-Gruppe (p<0,01), aber es gab keine signifkanten diesbezüglichen Unterschiede zwischen SLE und ADM oder AIBD.

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/bjd.17962, https://doi.org/10.1111/bjd.17257, British Journal of Dermatology 2019; 180: 1468–1472.

DERMATOLOGIE PRAXIS 2019; 29(4): 44

Autoren
  • Mirjam Peter, M.Sc. 
Publikation
  • DERMATOLOGIE PRAXIS 

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