Ingelheim, Deutschland und Indianapolis, USA – Die Ergebnisse der Phase-III-Studie EMPEROR-Reduced bei Erwachsenen mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (mit und ohne Diabetes) zeigten, dass Empagliflozin mit einer signifikanten 25-prozentigen relativen Risikoreduktion im primären Endpunkt der Zeit bis zum kardiovaskulären Tod oder Krankenhausaufenthalt aufgrund von Herzinsuffizienz assoziiert war.1 Die Studie untersuchte die Wirkung der Zugabe von Empagliflozin (10 mg) im Vergleich zu Placebo zur Standardbehandlung.1 Die Ergebnisse wurden auf dem ESC-Kongress 2020, der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie,3 vorgestellt und im The New England Journal of Medicine veröffentlicht.1

Die Ergebnisse des primären Endpunkts waren in Untergruppen mit und ohne Typ-2-Diabetes konsistent.1 Wichtige sekundäre Endpunktanalysen aus der Studie zeigten, dass Empagliflozin das relative Risiko einer ersten und wiederkehrenden Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz um 30 Prozent senkte.1 Darüber hinaus war die Abnahme der eGFR, ein Indikator für die Abnahme der Nierenfunktion, mit Empagliflozin langsamer als mit Placebo.1

Empagliflozin reduzierte das relative Risiko einer ersten und wiederkehrenden Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz signifikant um 30 Prozent und verlangsamte den Rückgang der Nierenfunktion signifikant.1Die Ergebnisse waren konsistent in Untergruppen mit und ohne Typ-2-Diabetes.1Herzinsuffizienz ist die Hauptursache für Krankenhausaufenthalte in den USA und Europa.2Die Ergebnisse der Phase-III-Studie EMPEROR-Reduced wurden im New England Journal of Medicine1 veröffentlicht.

In einer explorativen Analyse korrespondierte die im primären Endpunkt der EMPEROR-Reduced-Studie beobachtete absolute Risikoreduktion einer number needed to treat von 19 Patienten über 16 Monate, um einen kardiovaskulären Tod oder einen Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz zu verhindern.1 Eine zusätzliche explorative Analyse zeigte, dass Empagliflozin das relative Risiko eines zusammengesetzten Nierenendpunktes*, einschließlich Nierenerkrankung im Endstadium und einem tiefgreifenden Verlust der Nierenfunktion, um 50 Prozent verringerte.1

Bei EMPEROR-Reduced wurden die Wirksamkeitsergebnisse mit einem einfachen Dosierungsschema erzielt, mit einmal täglicher Verabreichung und ohne Notwendigkeit einer Titration.1Das Sicherheitsprofil war ähnlich dem gut etablierten Sicherheitsprofil von Empagliflozin.1 Es gab im Vergleich zu Placebo keine klinisch bedeutsamen Unterschiede bei unerwünschten Ereignissen wie Hypovolämie (vermindertes Blutvolumen), Hypotonie (niedriger Blutdruck), Volumenverarmung (Flüssigkeitsverlust), Niereninsuffizienz (schlechte Nierenfunktion), Hyperkaliämie (hoher Kaliumspiegel) oder Hypoglykämie (niedriger Blutzucker).1

Von der Herzinsuffizienz sind weltweit über 60 Millionen Menschen betroffen,4 wobei in den USA und Europa jedes Jahr mehr als eine Million Menschen aufgrund der Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden.2 Herzinsuffizienz tritt auf, wenn das Herz nicht genügend Blut in den restlichen Körper pumpen kann, und ist die häufigste und schwerste Komplikation eines Herzinfarkts.5,6Menschen mit Herzinsuffizienz leiden häufig unter Atemnot und Müdigkeit, was ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen kann.7,8 Personen mit Herzinsuffizienz haben oft auch eine beeinträchtigte Nierenfunktion, was die Prognose erheblich beeinträchtigen kann.9

*Die Auswurffraktion ist ein Mass für den Prozentsatz des Blutes, den die linke Herzkammer bei jeder Kontraktion auspumpt. Wenn sich das Herz entspannt, füllt sich der Ventrikel wieder mit Blut.

Literatur:

  1. Ponikowski P, Anker SD, AlHabib KF: Heart Failure: preventing disease and death worldwide. ESC Heart Fail. 2014;1(1): 4–25.
  2. Ambrosy A, Fonarow G, Butler J, et al.: The Global Health and Economic Burden of Hospitalizations for Heart Failure. Lessons Learned From Hospitalized Heart Failure Registries. J Am Coll Cardiol. 2014;63(12): 1123–1133.
  3. Solomon S, Dobson J, Pocock S, et al.: Influence of Nonfatal Hospitalization for Heart Failure on Subsequent Mortality in Patients With Chronic Heart Failure. Circulation. 2007;116(13): 1482–1487.
  4. American Heart Association. Ejection Fraction Heart Failure Measurement. Verfügbar unter: www.heart.org/en/health-topics/heart-failure/diagnosing-heart-failure/ejection-fraction-heart-failure-measurement. Letzte Prüfung: Juli 2020.
  5. American Heart Association. Warning Signs of Heart Failure. Verfügbar unter: www.heart.org/en/health-topics/heart-failure/warning-signs-of-heart-failure. Letzte Prüfung: Juli 2020.
  6. ClinicalTrials.gov. Empagliflozin outcome trial in Patients With chronic heart Failure With Preserved Ejection Fraction (EMPEROR-Preserved). Verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03057951. Letzte Prüfung: Juli 2020.
  7. Harper A, Patel H, Lyon A: Heart failure with preserved ejection fraction. Clin Med (Lond). 2018;18(Suppl 2): s24–s29.
  8. ClinicalTrials.gov. Empagliflozin outcome trial in Patients With chronic heart Failure With Reduced Ejection Fraction (EMPEROR-Reduced). Verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03057977. Letzte Prüfung: Juli 2020.
  9. GBD 2015 Mortality and Causes of Death Collaborators. Global, regional, and national life expectancy, all-cause mortality, and cause-specific mortality for 249 causes of death, 1980–2015: A systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2015. The Lancet. 2016; 388(10053): 1459–1544.

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