Beschreibung
Epidemische Pleurodynie, allgemein bekannt als Bornholm-Krankheit, ist eine Virusinfektion, die vor allem die Brust betrifft und plötzlich auftretende starke Brustschmerzen, Muskelschmerzen und Fieber verursacht. Die Krankheit wird durch das Coxsackievirus B verursacht, das zur Familie der Enteroviren gehört.
Epidemische Pleurodynie tritt weltweit auf und kann Menschen aller Altersgruppen betreffen. Ausbrüche der Krankheit sind häufiger im Spätsommer und Frühherbst. Das Virus wurde erstmals in den 1950er Jahren während eines Ausbruchs auf Bornholm, Dänemark, identifiziert, woraufhin es den alternativen Namen „Bornholm-Krankheit“ erhielt.
Die meisten Fälle der Bornholm-Krankheit sind selbstlimitierend und verlaufen ohne Komplikationen. In seltenen Fällen können jedoch schwere Verläufe zu einer viralen Meningitis, einer Entzündung des Herzens (Myokarditis) oder einer Entzündung der Lunge (Pleuritis) führen. Diese Komplikationen treten häufiger bei immungeschwächten Personen oder Personen mit Vorerkrankungen auf.
Die Diagnose der Bornholm-Krankheit umfasst eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Symptombewertung und Labortests. Bei der körperlichen Untersuchung können charakteristische Brust- und Muskelschmerzen sowie Fieber festgestellt werden. Labortests wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder eine Viruskultur können das Vorhandensein des Coxsackievirus B in Atemwegssekreten oder Stuhlproben nachweisen.
Da es sich bei der Bornholm-Krankheit um eine Virusinfektion handelt, gibt es keine spezifische antivirale Behandlung. Die Behandlung umfasst in erster Linie unterstützende Maßnahmen zur Linderung der Symptome. Rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können Schmerzen und Fieber lindern. Ruhe und Flüssigkeitszufuhr sind für eine vollständige Genesung unerlässlich.
Das Coxsackievirus B, der Erreger der Bornholm-Krankheit, ist hochansteckend und verbreitet sich über Tröpfcheninfektion durch infizierte Personen. Es kann auch durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder auf fäkal-oralem Weg übertragen werden. Zu den Risikofaktoren für eine Infektion gehört der enge Kontakt mit infizierten Personen, insbesondere in überfüllten Umgebungen.
Zur Vorbeugung der Bornholm-Krankheit gehören gute Hygiene, wie häufiges Händewaschen, Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen und die Vermeidung von engem Kontakt mit infizierten Personen. Die Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichende Ruhe kann ebenfalls dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu senken.
Die Biologie dahinter
Die epidemische Pleurodynie, auch Bornholm-Krankheit genannt, betrifft in erster Linie die Interkostalmuskeln und die Pleura im Brustkorb. Um die biologischen Hintergründe dieser Krankheit zu verstehen, wollen wir uns zunächst mit der normalen Funktion dieser Körperteile befassen und untersuchen, wie das Coxsackievirus B ihre Funktionen stört.
Die Interkostalmuskeln befinden sich zwischen den Rippen und spielen eine entscheidende Rolle bei der Atmung. Bei der normalen Atmung ziehen sich diese Muskeln zusammen und entspannen sich, wodurch sich der Brustkorb ausdehnen und zusammenziehen kann, was den Luftstrom in die Lunge und aus der Lunge erleichtert. Dieser Prozess ist für die konstante Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid unerlässlich.
Die Pleura ist eine dünne, doppelschichtige Membran, die die Lunge umgibt und die Innenfläche der Brusthöhle auskleidet. Sie fungiert als gleitfähige Oberfläche, die eine reibungslose Bewegung der Lunge während der Atmung ermöglicht und gleichzeitig eine Abdichtung bildet, um das Eindringen von Luft oder Flüssigkeit in den Pleuraspalt zu verhindern. Die Pleura spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Lungenfunktion und der Vorbeugung von Komplikationen wie Pneumothorax oder Pleuraerguss.
Wenn das Coxsackievirus B den Körper infiziert, befällt es in erster Linie die Interkostalmuskeln und die Pleura. Das Virus gelangt über die Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt in den Körper und von dort in die Blutbahn. Sobald es sich in der Blutbahn befindet, kann es verschiedene Organe erreichen, darunter die Brustmuskulatur und die Pleura.
Die Virusinfektion führt zu einer Entzündung der Interkostalmuskeln und der Pleura, was Schmerzen und Beschwerden in der Brust verursacht. Das Immunsystem reagiert auf die Virusinvasion, indem es Entzündungsmediatoren freisetzt und Immunzellen in den betroffenen Bereich mobilisiert. Diese Immunantwort zielt darauf ab, das Virus zu neutralisieren und zu eliminieren, trägt aber auch zu den Entzündungen und Schmerzen bei, unter denen der Betroffene leidet.
Die Entzündung der Zwischenrippenmuskeln kann zu Muskelkrämpfen und starken Brustschmerzen führen, die charakteristische Symptome der Bornholm-Krankheit sind. Ebenso kann eine Entzündung der Pleura pleuritische Schmerzen verursachen, die sich beim Atmen und bei Bewegung verschlimmern.
Während der Körper eine Immunantwort zur Bekämpfung der Virusinfektion aufbaut, klingt der Entzündungsprozess schließlich ab und die Symptome der Bornholm-Krankheit bessern sich allmählich. In den meisten Fällen ist die Krankheit selbstlimitierend und heilt innerhalb weniger Tage bis Wochen aus.
Arten und Symptome
Die epidemische Pleurodynie, allgemein bekannt als Bornholm-Krankheit, tritt typischerweise in einer singulären Form mit konsistenten Symptomen auf. Die Erkrankung betrifft in erster Linie die Interkostalmuskeln und die Pleura und verursacht starke Brustschmerzen und Beschwerden. Das Verständnis der verschiedenen Arten und Symptome kann jedoch Ärzten helfen, eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Typische Bornholm-Krankheit:
Die häufigste Form der epidemischen Pleurodynie ist die typische Bornholm-Krankheit. Sie ist durch plötzlich auftretende starke Brustschmerzen gekennzeichnet, die stechend, ziehend oder krampfartig sein können. Die Schmerzen sind in der Regel auf eine Seite der Brust beschränkt und können in den Rücken oder Bauch ausstrahlen. Die Betroffenen können aufgrund der Schmerzen Schwierigkeiten beim tiefen Atmen haben. Zusätzlich zu den Brustschmerzen können bei einigen Personen leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein auftreten.
Atypische Bornholm-Krankheit:
Während die typische Bornholm-Krankheit die vorherrschende Form ist, gibt es eine seltenere Variante, die als atypische Bornholm-Krankheit bekannt ist. Die atypische Form kann im Vergleich zur klassischen Form einen allmählicheren Beginn der Symptome und mildere Brustschmerzen aufweisen. Die Schmerzen können auch diffuser sein und weniger auf eine Seite der Brust beschränkt sein. Andere Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen können weniger ausgeprägt sein oder ganz fehlen.
Es ist wichtig, die Bornholm-Krankheit von anderen Erkrankungen zu unterscheiden, die ähnliche Symptome verursachen können, wie z. B. Pleuritis, Lungenentzündung oder herzbedingte Brustschmerzen. Eine gründliche klinische Untersuchung, Anamnese und geeignete diagnostische Tests sind für eine genaue Diagnose von entscheidender Bedeutung.
Komplikationen:
In den meisten Fällen ist die Bornholm-Krankheit eine selbstlimitierende Erkrankung, die innerhalb weniger Tage bis Wochen ohne nennenswerte Komplikationen abklingt. In seltenen Fällen oder bei Personen mit Vorerkrankungen können jedoch bestimmte Komplikationen auftreten. Dazu können gehören:
● Atemkomplikationen: Starke Brustschmerzen können die Atmung einschränken und zu flacher Atmung führen. Länger andauernde flache Atmung kann das Risiko für Atemkomplikationen wie Atelektase (Lungenkollaps) oder Lungenentzündung erhöhen.
● Sekundärinfektionen: Da das Immunsystem mit der Bekämpfung der Virusinfektion beschäftigt ist, können sekundäre bakterielle Infektionen auftreten. Diese können zu zusätzlichen gesundheitlichen Problemen und einer verlängerten Genesung führen.
● Rezidiv: Obwohl die Bornholm-Krankheit in der Regel vollständig ausheilt, besteht bei einigen Personen die Möglichkeit eines Rezidivs. Ein Rezidiv kann durch eine Reaktivierung des Virus oder eine erneute Infektion verursacht werden.
● Seltene neurologische Komplikationen: In äußerst seltenen Fällen wurde die Bornholm-Krankheit mit neurologischen Komplikationen wie viraler Meningitis oder Enzephalitis in Verbindung gebracht.
Personen mit Brustschmerzen sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung zu erhalten.
Untersuchung und Diagnostik
Die Diagnose einer epidemischen Pleurodynie (Bornholm-Krankheit) erfordert einen umfassenden Ansatz, der eine klinische Untersuchung, die Anamnese sowie relevante Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren umfasst. Da die Krankheit mit charakteristischen Symptomen einhergeht, ist eine gründliche Untersuchung erforderlich, um andere mögliche Ursachen für Brustschmerzen auszuschließen und die Diagnose zu bestätigen.
Klinische Untersuchung:
● Anamnese: Der Arzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, einschließlich des Beginns und der Dauer der Symptome, der Lokalisation und Art der Brustschmerzen, Begleitsymptomen wie Fieber oder Kopfschmerzen und dem Kontakt zu Personen mit ähnlichen Symptomen in der jüngsten Vergangenheit. Diese Informationen helfen, den Kontext der Erkrankung zu verstehen und mögliche Ursachen einzugrenzen.
● Körperliche Untersuchung: Eine körperliche Untersuchung ist entscheidend, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu beurteilen und körperliche Anzeichen im Zusammenhang mit der Bornholm-Krankheit festzustellen. Der Arzt untersucht sorgfältig den Brustbereich, tastet die Interkostalmuskeln ab und hört die Lunge auf abnormale Atemgeräusche ab. Weitere Vitalparameter wie Temperatur, Herzfrequenz und Blutdruck werden ebenfalls überprüft.
Laboruntersuchungen und Bildgebung:
● Bluttests: Spezifische Bluttests können helfen, die Diagnose der Bornholm-Krankheit zu bestätigen und andere Erkrankungen auszuschließen. Serologische Tests, wie Enzymimmunoassays (EIAs) oder Polymerasekettenreaktionstests (PCR), können Antikörper oder virales genetisches Material im Zusammenhang mit dem verursachenden Coxsackievirus B nachweisen. Während der Infektion kann auch eine Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytose) beobachtet werden.
● Röntgenaufnahme des Brustkorbs: Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs kann durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für Brustschmerzen, wie Lungenentzündung oder Rippenfellentzündung, auszuschließen. Sie kann dabei helfen, Anzeichen einer Lungen- oder Rippenfellentzündung zu erkennen.
● Elektrokardiogramm (EKG): In einigen Fällen kann ein Elektrokardiogramm durchgeführt werden, um die Herzfunktion zu beurteilen und herzbedingte Brustschmerzen auszuschließen.
● Viruskultur: Obwohl weniger häufig verwendet, kann eine Viruskultur durchgeführt werden, indem Proben aus Rachenabstrichen oder anderen Körpersekreten entnommen werden, um das verursachende Virus zu isolieren und zu identifizieren.
Die Diagnose der Bornholm-Krankheit basiert oft auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Anamnese und den Ergebnissen relevanter Labor- und Bildgebungsuntersuchungen.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung der epidemischen Pleurodynie (Bornholm-Krankheit) konzentriert sich in erster Linie auf die Linderung der Symptome und die unterstützende Pflege. Da es sich um eine selbstlimitierende Virusinfektion handelt, werden in der Regel keine antiviralen Medikamente verschrieben. Die Behandlung zielt hauptsächlich darauf ab, die Schmerzen und Beschwerden zu lindern, während das körpereigene Immunsystem die Virusinfektion bekämpft. Nachfolgend sind die wichtigsten Aspekte der Behandlung und Therapie der Bornholm-Krankheit aufgeführt:
Schmerztherapie:
Eines der Hauptziele bei der Behandlung der Bornholm-Krankheit ist die Schmerzlinderung. Ärzte können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol empfehlen, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente sind wirksam bei der Linderung der für die Bornholm-Krankheit charakteristischen stechenden Brustschmerzen.
Ruhe und Flüssigkeitszufuhr:
Ausreichende Ruhe ist wichtig, um die Immunantwort des Körpers zu unterstützen und die Genesung zu fördern. Ruhe hilft, die betroffenen Muskeln zu entlasten, und ermöglicht es dem Körper, sich auf die Bekämpfung der Virusinfektion zu konzentrieren. Neben Ruhe ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend, um eine Dehydrierung zu verhindern, insbesondere bei Fieber. Viel zu trinken hilft, den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten und die Genesung zu unterstützen.
Warme Kompressen:
Das Auflegen warmer Kompressen auf die betroffenen Stellen kann Muskelschmerzen lindern und Muskelverspannungen reduzieren. Die Wärme hilft, die schmerzenden Muskeln zu beruhigen und kann die Beschwerden in der akuten Phase der Bornholm-Krankheit lindern.
Symptomatische Linderung:
Neben der Schmerzbehandlung sind symptomatische Maßnahmen zur Unterstützung des Patienten während des Verlaufs der Infektion unerlässlich. Frei verkäufliche fiebersenkende Mittel wie Paracetamol können bei Fieber und den damit verbundenen Beschwerden helfen. Gurgeln mit warmem Salzwasser oder die Verwendung von Halsbonbons können die bei der Bornholm-Krankheit häufig auftretenden Halsschmerzen lindern.
Unterstützende Maßnahmen:
Unterstützende Maßnahmen spielen eine wichtige Rolle bei der Genesung des Körpers von der Bornholm-Krankheit. Während der akuten Phase der Erkrankung wird empfohlen, Aktivitäten zu vermeiden, die Brustschmerzen und Muskelverspannungen verschlimmern. Tiefenatmungstechniken können helfen, Atemkomplikationen zu verhindern und die Lungenfunktion während der Genesungsphase zu unterstützen.
Krankenhausaufenthalt (in schweren Fällen):
Die meisten Fälle der Bornholm-Krankheit sind selbstlimitierend und verlaufen ohne Komplikationen. In seltenen Fällen, in denen schwere Komplikationen auftreten, kann jedoch ein Krankenhausaufenthalt zur engen Überwachung und spezialisierten Versorgung erforderlich sein. Im Krankenhaus können medizinische Fachkräfte bei Komplikationen eine angemessene medizinische Versorgung und Interventionen gewährleisten.
Antivirale Medikamente (bei immungeschwächten Personen):
Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder schweren Symptomen können unter Aufsicht eines Arztes antivirale Medikamente in Betracht gezogen werden. Antivirale Medikamente können in diesen speziellen Fällen dazu beitragen, die Virusvermehrung zu reduzieren und Komplikationen zu minimieren.
Ursachen und Risikofaktoren
Die epidemische Pleurodynie, allgemein bekannt als Bornholm-Krankheit, wird durch die humane Enterovirus-Gruppe B, insbesondere das Coxsackievirus B und das Echovirus, verursacht. Diese Viren befallen vor allem die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt. Das Verständnis der direkten Ursachen und Risikofaktoren der Bornholm-Krankheit ist für die Prävention und Behandlung von entscheidender Bedeutung.
Ursachen:
Epidemische Pleurodynie wird durch die Übertragung von humanen Enteroviren, hauptsächlich Coxsackievirus B und Echovirus, über Atemwegssekrete, fäkal-orale Wege und direkten Kontakt mit infizierten Personen verursacht. Sobald das Virus in den Körper gelangt, befällt es die Epithelzellen, die die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt auskleiden, und infiziert sie.
Nach dem Eindringen in den Körper über die Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt heften sich die Enteroviren an spezifische Rezeptoren auf der Oberfläche der Wirtszellen. Das Virus dringt dann in die Zellen ein, wo es sich schnell vermehrt. Diese Virusvermehrung löst eine Immunreaktion aus, die zu Entzündungen in den betroffenen Geweben, insbesondere in der Brust- und Bauchregion, führt.
Bei der Bornholm-Krankheit befällt das Virus in erster Linie die zwischen den Rippen liegenden Brustmuskeln, was zu Entzündungen und Schmerzen führt. Die Virusinfektion führt zu einer Myositis, einer Entzündung des Muskelgewebes, die die für Patienten mit Bornholm-Krankheit charakteristischen starken Brustschmerzen verursacht. Die Entzündung der Pleura (der dünnen Membran, die die Lunge und die Brusthöhle auskleidet) trägt zusätzlich zu den starken Brustschmerzen bei, die während der Infektion auftreten.
Risikofaktoren:
● Alter: Die Bornholm-Krankheit kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen auf.
● Saisonale Schwankungen: Die Häufigkeit der Bornholm-Krankheit ist in den Sommer- und Frühherbstmonaten tendenziell höher, was mit der erhöhten Prävalenz von Enterovirus-Infektionen zusammenfällt.
● Überfüllte Umgebungen: Enger Kontakt in überfüllten Umgebungen wie Schulen, Wohnheimen und Kindertagesstätten kann die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch begünstigen.
● Geschwächtes Immunsystem: Personen mit einem geschwächten Immunsystem, wie z. B. HIV/AIDS-Patienten oder Personen, die sich einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, haben ein höheres Risiko, schwere Symptome der Bornholm-Krankheit zu entwickeln.
● Fehlende Immunität: Personen, die zuvor noch nicht mit Enteroviren in Kontakt gekommen sind und keine Immunität gegen Coxsackievirus B und Echovirus haben, sind anfälliger für eine Infektion.
● Mangelnde Hygiene: Schlechte Hygienepraktiken, wie unzureichendes Händewaschen und Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, können das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus erhöhen.
Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Risikofaktoren zwar die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an der Bornholm-Krankheit erhöhen können, das Vorliegen dieser Risikofaktoren jedoch nicht zwangsläufig zum Ausbruch der Krankheit führt.
Verlauf der Krankheit und Prognose
Der Verlauf der epidemischen Pleurodynie, allgemein bekannt als Bornholm-Krankheit, variiert je nach Alter, Immunantwort und allgemeinem Gesundheitszustand des Betroffenen. In der Regel verläuft die Krankheit in bestimmten Stadien, deren Kenntnis für eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung unerlässlich ist.
Verlauf der Krankheit:
● Inkubationszeit: Nach der Erstinfektion mit Coxsackievirus B oder Echovirus folgt eine Inkubationszeit, in der sich das Virus vermehrt und im Körper ausbreitet. Diese Phase dauert in der Regel etwa 3 bis 6 Tage.
● Prodromalstadium: Das Prodromalstadium markiert den Beginn der Symptome und ist durch unspezifische grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Müdigkeit gekennzeichnet. Bei einigen Personen können auch gastrointestinale Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auftreten.
● Akute Phase: Mit fortschreitender Erkrankung treten die charakteristischen Symptome der Bornholm-Krankheit auf. Das auffälligste Merkmal ist das plötzliche Auftreten starker Brustschmerzen, die oft als stechend oder scharf beschrieben werden und typischerweise den unteren Brustbereich oder den Oberbauch betreffen. Die Schmerzen können sich bei Bewegung, Atmen oder Husten verschlimmern. Gleichzeitig können Atemwegsbeschwerden wie Husten und Halsschmerzen auftreten.
● Paroxysmale Phase: In dieser Phase erreichen die Brustschmerzen ihren Höhepunkt, und Episoden intensiver Schmerzen, sogenannte Paroxysmen, können einige Sekunden bis zu mehreren Minuten andauern. Die Schmerzen können mehrmals am Tag auftreten und zu Beschwerden und Leiden führen.
● Abklingen: Nach einigen Tagen lassen die Intensität und Häufigkeit der Brustschmerzen nach. Die akute Phase klingt allmählich ab, und bei den meisten Betroffenen lassen die Symptome nach.
Prognose:
Die Prognose der Bornholm-Krankheit ist im Allgemeinen günstig, und die meisten Betroffenen genesen ohne Komplikationen vollständig. Die Dauer der Erkrankung ist unterschiedlich, wobei die akute Phase in der Regel 1 bis 2 Wochen dauert. Die paroxysmale Phase kann einige Tage andauern, bevor eine allmähliche Besserung eintritt.
In einigen Fällen, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Grunderkrankungen, kann der Krankheitsverlauf länger und schwerer sein. Diese Personen können häufigere und intensivere Episoden von Brustschmerzen erleben und unterstützende Pflege und engmaschige medizinische Überwachung benötigen.
Komplikationen sind zwar selten, können jedoch Komplikationen von Virusinfektionen wie virale Myokarditis oder virale Meningitis umfassen. Darüber hinaus können Personen mit vorbestehenden Lungenerkrankungen oder Atemwegserkrankungen während der akuten Phase eine Verschlimmerung ihrer Symptome erleben.
Prophylaxe
Die Vorbeugung der epidemischen Pleurodynie, auch bekannt als Bornholm-Krankheit, ist entscheidend, um das Infektionsrisiko und die damit verbundenen Beschwerden durch plötzlich auftretende starke Brustschmerzen zu verringern. Die Umsetzung vorbeugender Maßnahmen kann auch dazu beitragen, die Ausbreitung der verursachenden Viren innerhalb von Gemeinschaften zu minimieren. Hier sind verschiedene Strategien zur Vorbeugung der Bornholm-Krankheit:
Handhygiene:
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife ist eine der wirksamsten Methoden zur Vorbeugung von Virusinfektionen, einschließlich der Bornholm-Krankheit. Ermutigen Sie Personen, sich häufig die Hände zu waschen, insbesondere nach dem Toilettengang, vor dem Essen und nach dem Kontakt mit potenziell kontaminierten Oberflächen.
Atemhygiene:
Fördern Sie eine gute Atemhygiene, indem Sie Mund und Nase beim Husten oder Niesen mit einem Taschentuch oder dem Ellenbogen bedecken. Diese Maßnahme hilft, die Ausbreitung von Atemtröpfchen zu verhindern, die die verursachenden Viren enthalten.
Vermeiden Sie engen Kontakt:
Da die Bornholm-Krankheit in erster Linie durch Atemwegssekrete und Speichel übertragen wird, kann die Vermeidung von engem Kontakt mit Personen, die Symptome aufweisen oder bei denen die Krankheit diagnostiziert wurde, das Übertragungsrisiko verringern. Dies ist besonders wichtig für Personen mit geschwächtem Immunsystem und Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Infektionen.
Reinigung der Umgebung:
Die regelmäßige Desinfektion häufig berührter Oberflächen und Gegenstände wie Türklinken, Lichtschalter und elektronische Geräte kann dazu beitragen, die Überlebensfähigkeit und Übertragung der Viren in der Umgebung zu verringern.
Isolierungsmaßnahmen:
Isolierungsmaßnahmen für Personen mit Bornholm-Krankheit, insbesondere in Gesundheitseinrichtungen oder bei Ausbrüchen in der Bevölkerung. Dazu gehört die Unterbringung der Betroffenen in Einzelzimmern und die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung bei der Pflege.
Impfung:
Derzeit gibt es keinen spezifischen Impfstoff gegen die Bornholm-Krankheit. Die Aufrechterhaltung eines aktuellen Impfschutzes gegen andere vermeidbare Virusinfektionen kann jedoch dazu beitragen, die Gesamtbelastung des Immunsystems zu verringern und das Risiko von Koinfektionen zu minimieren.
Allgemeine Gesundheitsmaßnahmen:
Ermutigen Sie die Betroffenen zu einer gesunden Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Schlaf. Ein starkes Immunsystem kann Virusinfektionen besser abwehren.
Gesundheitsaufklärung:
Die Aufklärung über die Anzeichen und Symptome der Bornholm-Krankheit kann zu einer frühzeitigen Erkennung und angemessenen Behandlung führen. Informieren Sie die Öffentlichkeit, Gesundheitsdienstleister und Schulpersonal über Präventionsmaßnahmen und die Bedeutung einer ärztlichen Untersuchung bei Auftreten von Symptomen.
Zusammenfassung
Die epidemische Pleurodynie, allgemein bekannt als Bornholm-Krankheit, ist eine Virusinfektion, die mit plötzlichen und starken Brustschmerzen einhergeht. Obwohl sie sehr unangenehm sein kann, heilt die Krankheit in den meisten Fällen ohne spezielle Behandlung von selbst aus. Die Krankheit wird in erster Linie durch Atemwegssekrete und engen Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Prävention spielt eine wichtige Rolle bei der Verringerung des Risikos einer Bornholm-Krankheit. Gute Hand- und Atemhygiene, die Vermeidung von engem Kontakt mit symptomatischen Personen und eine gesunde Lebensweise sind wichtige Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus können die regelmäßige Desinfektion häufig berührter Oberflächen und die Reinigung der Umgebung dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Durch die Information über Präventionsstrategien und die rechtzeitige Inanspruchnahme medizinischer Hilfe bei Auftreten von Symptomen können sich Einzelpersonen und ihre Mitmenschen vor der Bornholm-Krankheit schützen.