Beschreibung

Hämorrhagisches Fieber mit Nierensyndrom (HFRS) ist eine Gruppe von akuten fieberhaften Erkrankungen, die durch Hantaviren verursacht werden und vor allem in Korea und Russland vorkommen. Die Krankheit äußert sich typischerweise durch Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Nierenbeteiligung. HFRS kann zu schweren hämorrhagischen Manifestationen und Nierenversagen mit unterschiedlichen Schweregraden führen.

Was die Prävalenz betrifft, so wurde das HFRS vor allem in den endemischen Regionen Koreas und Russlands dokumentiert, wo die natürlichen Reservoire der Hantaviren, z. B. Nagetiere, reichlich vorhanden sind. Die Krankheit hat eine lange Geschichte; die ersten bekannten Fälle wurden in den 1950er Jahren in Korea und Russland gemeldet. Im Laufe der Jahre wurden sporadische Ausbrüche und Fälle in anderen Regionen gemeldet, was zu den laufenden Forschungs- und Überwachungsbemühungen beiträgt.

Die Diagnose des HFRS umfasst eine klinische Beurteilung, Labortests und bildgebende Untersuchungen. Mit serologischen Tests, wie dem Enzymimmunoassay (ELISA), können Antikörper gegen Hantaviren im Blutserum des Patienten nachgewiesen werden. Die Behandlung konzentriert sich in erster Linie auf unterstützende Maßnahmen zur Linderung der Symptome und zur Verhinderung von Komplikationen, einschließlich intravenöser Flüssigkeitszufuhr zur Hydratation, Analgetika zur Schmerzbehandlung und in schweren Fällen eine Nierenersatztherapie.

Der primäre Übertragungsweg für HFRS ist die Inhalation von aerosolisierten Viruspartikeln aus dem Urin, Kot oder Speichel infizierter Nagetiere. Zu den Risikofaktoren für HFRS gehören die berufliche Exposition gegenüber Nagetieren, z. B. bei Landarbeitern und Jägern, sowie der Aufenthalt in endemischen Gebieten.

Zur Vorbeugung von HFRS gehört es, die Exposition gegenüber Nagetieren und ihren Lebensräumen zu verringern, strenge Maßnahmen zur Infektionskontrolle im Gesundheitswesen zu ergreifen und die Öffentlichkeit über die Risiken von durch Nagetiere übertragenen Krankheiten aufzuklären. In endemischen Regionen kann auch eine Impfung gegen bestimmte Stämme von Hantaviren als Teil gezielter Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens in Betracht gezogen werden.

Die Biologie dahinter

Das hämorrhagische Fieber mit renalem Syndrom (HFRS) befällt in erster Linie das Gefäßsystem und die Nieren. Das Gefäßsystem ist für die Blutzirkulation im Körper verantwortlich und versorgt das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen, während es gleichzeitig Abfallprodukte abtransportiert. Normalerweise sorgen die Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden, für die Aufrechterhaltung der Gefäßintegrität und verhindern Leckagen. Beim HFRS infiziert das Virus jedoch diese Endothelzellen, was zu einer erhöhten Gefäßpermeabilität und Leckage führt. Diese Störung der Gefäßfunktion führt zu hämorrhagischen Erscheinungen wie Zahnfleischbluten, Petechien und inneren Blutungen.

Darüber hinaus beeinträchtigt HFRS die Nieren, lebenswichtige Organe, die für die Blutfilterung, die Regulierung des Elektrolythaushalts und den Abtransport von Abfallprodukten aus dem Körper verantwortlich sind. Das Virus kann direkt in die Nierenzellen eindringen und dort Gewebeschäden verursachen und die Nierenfunktion beeinträchtigen. Diese Störung der Nierenfunktion führt zu einer akuten Nierenschädigung und Nierenversagen, das durch eine verminderte Urinausscheidung, ein Ungleichgewicht der Elektrolyte und die Rückhaltung von Abfallstoffen gekennzeichnet ist. Die daraus resultierende Nierenfunktionsstörung verschlimmert die systemischen Manifestationen des HFRS weiter und trägt zur Schwere der Erkrankung bei.

Arten und Symptome

Das Verständnis der verschiedenen Arten und der damit verbundenen Symptome des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) ist entscheidend für eine genaue Diagnose und eine wirksame Behandlung. HFRS umfasst verschiedene Erscheinungsformen, die jeweils durch spezifische Virusstämme und unterschiedliche klinische Präsentationen gekennzeichnet sind.

Hantavirus-Krankheit mit Nierenbeteiligung:

Die Hantaviruserkrankung mit Nierenbeteiligung betrifft in erster Linie die Nieren und führt zu einer akuten Nierenschädigung (AKI) und den damit verbundenen Symptomen. Bei den Patienten können plötzlich auftretendes hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Unwohlsein auftreten. Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind häufig und tragen oft zur Dehydrierung bei. Es können hämorrhagische Manifestationen auftreten, einschließlich Petechien, Ekchymosen und Blutungen aus den Schleimhäuten. Nierenkomplikationen sind häufig, wobei AKI in schweren Fällen zu Nierenversagen führen kann, das eine Nierenersatztherapie erforderlich macht.

Koreanisches hämorrhagisches Fieber:

Das koreanische hämorrhagische Fieber, das durch das Hantaan-Virus verursacht wird, ist in Ostasien, insbesondere in Korea, weit verbreitet. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Müdigkeit, ähnlich wie bei anderen Arten von HFRS. Hämorrhagische Erscheinungen wie Petechien und Ekchymosen sind häufig, ebenso wie gastrointestinale Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Eine Nierenbeteiligung kann zu AKI, Proteinurie und Oligurie führen und möglicherweise in ein Nierenversagen münden. In schweren Fällen können auch neurologische Komplikationen und respiratorische Symptome auftreten.

Russisches hämorrhagisches Fieber:

Das russische hämorrhagische Fieber, das auf das Dobrava-Belgrad-Virus zurückzuführen ist, tritt vor allem in Osteuropa, einschließlich Russland, auf. Die Symptome ähneln denen anderer Arten von HFRS, wobei hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen im Vordergrund stehen. Die hämorrhagischen Manifestationen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von Petechien bis hin zu starken Blutungen reichen. Nierenkomplikationen, einschließlich AKI und Proteinurie, sind häufig und können bis zum Nierenversagen fortschreiten. Neurologische Symptome wie Enzephalitis und Krampfanfälle können auftreten, ebenso wie Atemnot in schweren Fällen.

Epidemische Nephropathie:

Die epidemische Nephropathie, die in bestimmten geografischen Regionen wie dem Balkan auftritt, ist durch eine akute Nierenschädigung und Niereninsuffizienz gekennzeichnet. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Magen-Darm-Störungen. Es kann zu hämorrhagischen Manifestationen sowie zu Nierenkomplikationen kommen, die zu AKI und Proteinurie führen. In schweren Fällen können neurologische Symptome und Atemnot auftreten.

Das Verständnis der verschiedenen klinischen Erscheinungsformen und Komplikationen, die mit jeder Art von HFRS einhergehen, ist für eine angemessene Diagnose, Behandlung und Präventionsstrategie von entscheidender Bedeutung.

Untersuchung und Diagnose 

Die genaue Diagnose des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) beruht auf einem umfassenden Ansatz, der eine klinische Bewertung, Labortests und bildgebende Untersuchungen umfasst. Die rechtzeitige Erkennung der Symptome und geeignete diagnostische Maßnahmen sind für eine rechtzeitige Behandlung und die Vermeidung von Komplikationen unerlässlich.

Klinische Untersuchung:

Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind grundlegende Bestandteile der Diagnose von HFRS. Bei der Anamnese erkundigen sich die Ärzte nach kürzlichen Reisen in endemische Gebiete, dem Kontakt mit Nagetieren oder deren Kot und dem Auftreten der Symptome. Die körperliche Untersuchung konzentriert sich auf die Beurteilung der Vitalzeichen und die Suche nach charakteristischen Symptomen wie Fieber, hämorrhagischen Erscheinungen und Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung. Das Vorhandensein von Petechien, Ekchymosen oder anderen Blutungsanomalien kann zusammen mit Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung auf ein HFRS hinweisen.

Labortests und Bildgebung:

Mehrere Labortests und bildgebende Untersuchungen helfen bei der Diagnose und Beurteilung des HFRS:

Vollständiges Blutbild (CBC): Das Blutbild kann eine Leukopenie (niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen) und eine Thrombozytopenie (niedrige Anzahl von Blutplättchen) aufzeigen, die häufige hämatologische Befunde bei HFRS sind.

Leberfunktionstests (LFTs): Erhöhte Leberenzyme wie Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) können auf eine Leberbeteiligung hinweisen, die für das HFRS charakteristisch ist.

Nierenfunktionstests: Zur Beurteilung der Nierenfunktion und zur Erkennung von Anzeichen einer Nierenschädigung können der Harnstoffstickstoff (BUN) und der Kreatininwert gemessen werden.

Serologische Tests: Mit serologischen Tests wie dem Enzymimmunoassay (ELISA) oder dem indirekten Fluoreszenzantikörpertest (IFA) können Antikörper gegen Hantaviren im Blutserum des Patienten nachgewiesen werden. Steigende Antikörpertiter zwischen Proben aus der Akut- und Rekonvaleszenzphase bestätigen eine kürzlich erfolgte Infektion.

Umgekehrte Transkriptions-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR): RT-PCR-Assays werden zum Nachweis viraler RNA in Blut- oder Gewebeproben verwendet und ermöglichen eine schnelle und spezifische Diagnose des HFRS.

Bildgebende Untersuchungen: Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen des Brustkorbs oder Computertomografie (CT) können durchgeführt werden, um die Organbeteiligung zu beurteilen und Komplikationen wie Lungenödeme oder Nierenanomalien zu erkennen.

Die Kombination dieser diagnostischen Verfahren erleichtert die genaue und rechtzeitige Diagnose des HFRS und ermöglicht ein rasches medizinisches Eingreifen und eine angemessene Behandlung.

Therapie und Behandlungen

Die wirksame Behandlung des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) umfasst einen vielschichtigen Ansatz, der darauf abzielt, die Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern und die Organfunktion zu unterstützen. Zwar gibt es keine spezifischen antiviralen Therapien für HFRS, doch bildet die unterstützende Pflege den Eckpfeiler der Behandlungsstrategien.

Flüssigkeits- und Elektrolytmanagement:

Die Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts ist bei der Behandlung des HFRS von entscheidender Bedeutung. Intravenöse Flüssigkeiten werden verabreicht, um eine Dehydrierung zu verhindern und eine angemessene Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Elektrolyt-Ungleichgewichte wie Hyponatriämie oder Hyperkaliämie werden bei Bedarf korrigiert, um die Nierenfunktion zu optimieren und Komplikationen zu vermeiden.

Fieber- und Schmerzbehandlung:

Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol werden eingesetzt, um das Fieber zu senken und die damit verbundenen Symptome wie Kopf- und Muskelschmerzen zu lindern. Zur zusätzlichen Schmerzlinderung können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) verschrieben werden.

Kontrolle von Blutungen:

Bei schweren Blutungen können Blutprodukte wie gepackte rote Blutkörperchen, Blutplättchen und gefrorenes Frischplasma transfundiert werden, um das verlorene Blutvolumen aufzufüllen und die Gerinnungsfaktoren wiederherzustellen. Topische hämostatische Mittel und Druckverbände können angewendet werden, um Blutungen aus Schleimhäuten oder Punktionsstellen zu kontrollieren.

Nierenunterstützung:

Patienten mit HFRS entwickeln häufig eine akute Nierenschädigung (AKI), die eine Nierenunterstützung erfordert. Eine Nierenersatztherapie, einschließlich Hämodialyse oder kontinuierlicher Nierenersatztherapie (CRRT), kann erforderlich sein, um Flüssigkeits- und Elektrolyt-Ungleichgewichte auszugleichen, Abfallprodukte zu entfernen und die Nierenfunktion zu unterstützen.

Unterstützung der Atmung:

In schweren Fällen von HFRS mit Beeinträchtigung der Atmung kann eine zusätzliche Sauerstofftherapie und mechanische Beatmung erforderlich sein, um die Atmungsfunktion zu unterstützen und eine angemessene Sauerstoffzufuhr aufrechtzuerhalten.

Überwachung und Beobachtung:

Eine engmaschige Überwachung der Vitalparameter, des Flüssigkeitshaushalts, der Nierenfunktion und der hämatologischen Parameter ist während der gesamten Behandlung unerlässlich. Regelmäßige klinische Beurteilungen dienen als Richtschnur für therapeutische Maßnahmen und helfen, Komplikationen rechtzeitig zu erkennen.

Symptomatische Behandlung:

Zusätzliche unterstützende Maßnahmen können antiemetische Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, Protonenpumpenhemmer zur Prophylaxe von Magen-Darm-Geschwüren und eine prophylaktische Antikoagulation zur Verhinderung thromboembolischer Ereignisse bei Hochrisikopatienten umfassen.

Multidisziplinäre Zusammenarbeit:

Eine wirksame Behandlung des HFRS erfordert häufig die Zusammenarbeit von Fachkräften des Gesundheitswesens, darunter Spezialisten für Infektionskrankheiten, Nephrologen, Intensivmediziner und Intensivpfleger, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten und die Ergebnisse für die Patienten zu optimieren.

Ursachen und Risikofaktoren

Um die Pathogenese des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) zu verstehen und Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko zu identifizieren, ist es wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen und die damit verbundenen Risikofaktoren zu kennen.

Ursachen:

HFRS umfasst ein Spektrum von Krankheiten, die durch eine Infektion mit Hantaviren verursacht werden, die in erster Linie durch das Einatmen von aerosolisierten Viruspartikeln aus Nagetierausscheidungen, Speichel oder Urin auf den Menschen übertragen werden. Diese Viren sind für verschiedene Formen von HFRS verantwortlich, darunter epidemische Nephropathie, hämorrhagisches koreanisches Fieber, hämorrhagisches russisches Fieber und Hantavirus-Krankheit mit Nierenbeteiligung. Nach der Inhalation greift das Virus Endothelzellen an, was zu endothelialer Dysfunktion, erhöhter Gefäßpermeabilität und Kapillarleckage führt. Diese Störung der Gefäßintegrität trägt zu den charakteristischen Merkmalen des HFRS bei, einschließlich hämorrhagischer Manifestationen, Nierenfunktionsstörungen und systemischer Komplikationen. Darüber hinaus können Hantaviren direkt die Nierentubuluszellen infizieren und so eine akute Nierenschädigung und Nierenfunktionsstörung verursachen.

Risikofaktoren:

Berufliche Exposition: Personen, die in Berufen tätig sind, in denen sie häufig mit Nagetieren oder deren Lebensräumen in Kontakt kommen, wie z. B. Forstarbeiter, Landwirte und Schädlingsbekämpfer, haben ein höheres Risiko für HFRS.

Aufenthalt in endemischen Gebieten: Der Aufenthalt in oder der Besuch von Regionen, in denen mit dem Hantavirus infizierte Nagetierpopulationen weit verbreitet sind, erhöht das Risiko einer Exposition gegenüber dem Virus.

Saisonale Schwankungen: Die HFRS-Inzidenz erreicht häufig in den wärmeren Monaten ihren Höhepunkt, wenn die Nagetieraktivität zunimmt, was zu vermehrten Interaktionen zwischen Mensch und Nagetier führt.

Schlechte Hygienepraktiken: Schlechte sanitäre und hygienische Verhältnisse, wie z. B. eine unzureichende Abfallentsorgung oder Nahrungsmittellagerung, können den Nagetierbefall begünstigen und das Risiko einer Hantavirus-Exposition erhöhen.

Immungeschwächter Status: Personen mit geschwächtem Immunsystem, wie HIV/AIDS-Patienten oder Personen, die sich einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, können anfälliger für eine schwere HFRS sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Faktoren zwar die Wahrscheinlichkeit einer HFRS-Übertragung oder eines schweren Verlaufs erhöhen können, aber keine Garantie für die Entwicklung der Krankheit sind. Umgekehrt erkranken nicht alle Personen mit identifizierten Risikofaktoren an HFRS.

Krankheitsverlauf und Prognose

Das Verständnis des typischen Krankheitsverlaufs des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) und seiner Prognose ist für Gesundheitsdienstleister und Patienten gleichermaßen wichtig.

Krankheitsverlauf:

Das HFRS verläuft in der Regel biphasisch, d. h. in verschiedenen Stadien und mit einem variablen Zeitverlauf. Die Inkubationszeit liegt zwischen einer und fünf Wochen nach dem Kontakt mit hantavirusinfizierten Nagetierausscheidungen oder Aerosolen.

Die anfängliche fieberhafte Phase äußert sich durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Myalgien und Magen-Darm-Beschwerden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können die Patienten hämorrhagische Symptome wie Petechien, Ekchymosen und Schleimhautblutungen entwickeln, die von Nierenfunktionsstörungen und systemischen Komplikationen begleitet werden.

In schweren Fällen kann das HFRS in die oligurische oder diuretische Phase übergehen, die durch Nierenversagen, Elektrolytungleichgewichte und Flüssigkeitsüberladung gekennzeichnet ist. Es folgt die Rekonvaleszenzphase, in der die Symptome allmählich abklingen und sich die Nierenfunktion verbessert. Bei einigen Patienten kann es in dieser Phase jedoch zu anhaltender Müdigkeit und Schwäche kommen.

Prognose:

Die Prognose des HFRS hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Alter des Patienten, der zugrunde liegende Gesundheitszustand und der Schweregrad der Erkrankung. Im Allgemeinen erholt sich die Mehrheit der Patienten mit unkompliziertem HFRS bei unterstützender Pflege und symptomatischer Behandlung vollständig.

Schwere Fälle mit Multiorganbeteiligung, wie akutes Nierenversagen, Atemversagen oder hämorrhagischer Schock, haben jedoch ein höheres Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Komplikationen wie Nierenversagen können zu langfristigen Folgeerkrankungen wie chronischen Nierenerkrankungen und Bluthochdruck führen.

Die frühzeitige Erkennung der Symptome, eine umgehende medizinische Beurteilung und eine angemessene unterstützende Behandlung sind entscheidend für die Verbesserung der Patientenergebnisse und die Senkung der mit HFRS verbundenen Sterblichkeitsrate. Regelmäßige Nachsorge und Überwachung sind unerlässlich, um die Nierenfunktion zu beurteilen, verbleibende Symptome zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden.

Prävention

Die Prävention des hämorrhagischen Fiebers mit Nierensyndrom (HFRS) beruht auf umfassenden Strategien, die darauf abzielen, die Exposition des Menschen gegenüber mit Hantaviren infizierten Nagetieren und deren Ausscheidungen zu verringern. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen gehören die Hygiene in der Umwelt, persönliche Schutzmaßnahmen und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens.

Umwelthygiene:

Wirksame Maßnahmen zur Nagetierbekämpfung, wie z. B. die Verkleinerung von Nagetierhabitaten, die Beseitigung von Nahrungsquellen und die Versiegelung von Eintrittspforten in Gebäude, können den Nagetierbefall minimieren und die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Nagetier abschwächen. Eine ordnungsgemäße Abfallentsorgung, einschließlich der sicheren Lagerung und Entsorgung von Lebensmittelabfällen und Müll, trägt dazu bei, Nagetiere in Wohn- und Arbeitsbereichen abzuschrecken.

Persönliche Schutzmaßnahmen:

Personen mit HFRS-Risiko, wie Forstarbeiter, Landwirte und Schädlingsbekämpfer, sollten persönliche Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Exposition gegenüber mit dem Hantavirus infizierten Nagetieren und deren Ausscheidungen zu minimieren. Dazu gehört das Tragen von Schutzkleidung wie Handschuhen und Masken beim Umgang mit potenziell kontaminierten Materialien und die Durchführung von Handhygiene nach dem Kontakt mit Nagetieren oder nagetierverseuchten Gebieten.

Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit:

Die Gesundheitsbehörden spielen bei der HFRS-Prävention durch Überwachung, Aufklärung und gemeindebasierte Maßnahmen eine entscheidende Rolle. Kampagnen zur Gesundheitserziehung, die darauf abzielen, das Bewusstsein für die Übertragung des Hantavirus, die Krankheitssymptome und Präventivmaßnahmen zu schärfen, befähigen den Einzelnen, sich vor HFRS zu schützen. Die rechtzeitige Meldung von Verdachtsfällen erleichtert die Früherkennung und die sofortige Reaktion des öffentlichen Gesundheitswesens, einschließlich Maßnahmen zur Nagetierbekämpfung und Ausbruchsuntersuchungen.

Modifikationen der Umwelt:

Die Veränderung der Umgebung, um die Ansiedlung von Nagetieren zu verhindern, kann ebenfalls zur HFRS-Prävention beitragen. Dazu gehören die Aufrechterhaltung sauberer und aufgeräumter Wohnräume, die Beseitigung der Vegetation in der Umgebung von Wohngebieten und die Durchführung von Maßnahmen zur Nagetiersicherung in Gebäuden und Anlagen.

Impfung:

Obwohl derzeit kein spezifischer Impfstoff gegen HFRS zur Verfügung steht, konzentrieren sich die laufenden Forschungsanstrengungen auf die Entwicklung von präventiven Impfstoffen gegen Hantaviren. Impfstrategien, die auf Hochrisikopopulationen abzielen, wie z. B. Personen, die in endemischen Gebieten leben, oder Berufsgruppen, die häufig mit Nagetieren in Kontakt kommen, sind vielversprechend für die künftige Krankheitsvorbeugung.

Zusammenfassung

Hämorrhagisches Fieber mit Nierensyndrom (HFRS) ist eine akute Viruserkrankung, die durch Hantaviren verursacht wird und vor allem in Korea und Russland auftritt. Sie äußert sich durch Fieber, Kopfschmerzen und Bauchschmerzen und kann zu schweren hämorrhagischen Symptomen und Nierenversagen führen. Die Übertragung erfolgt durch Einatmen von aerosolierten Viren aus Nagetierausscheidungen, wobei Personen, die mit Nagetieren in Kontakt kommen, wie z. B. Landarbeiter, einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Die Diagnose basiert auf den Symptomen, serologischen Tests wie ELISA und manchmal auf bildgebenden Verfahren, wobei sich die Behandlung auf unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr und Schmerzbehandlung konzentriert. Zu den Präventionsstrategien gehören die Minimierung der Exposition gegenüber Nagetieren, die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung. Für Personen, die in Berufen oder Gebieten mit hohem Risiko arbeiten, ist es ratsam, sich strikt an die Präventionsmaßnahmen zu halten und eine Impfung in Betracht zu ziehen, sofern diese verfügbar ist, um das HFRS-Risiko zu verringern.