Beschreibung
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine Nerveneinklemmung, die durch eine Kompression des Nervus tibialis posterior beim Durchlaufen des Tarsaltunnels, einem engen Raum an der Innenseite des Sprunggelenks, verursacht wird. Es äußert sich häufig durch brennende Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder stechende Schmerzen in der Fußsohle, der Ferse oder den Zehen. Die Symptome können sich bei längerem Stehen, Gehen oder körperlicher Aktivität verschlimmern. Es gibt keine eindeutigen Unterformen, aber die Schwere der Symptome und die Beteiligung der Nervenäste können variieren.
Das Tarsaltunnelsyndrom ist relativ selten und wird oft nicht diagnostiziert. Es kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger bei Erwachsenen auf, insbesondere bei Menschen mit Plattfüßen oder wiederholter Belastung des Sprunggelenks. Die Erkrankung wurde erstmals in den 1960er Jahren in der medizinischen Literatur beschrieben, wobei Parallelen zum Karpaltunnelsyndrom in der oberen Extremität gezogen wurden.
Zu den Komplikationen zählen chronische Schmerzen, Gangstörungen und fortschreitender Sensibilitätsverlust, wenn die Nervenkompression anhält. In schweren oder unbehandelten Fällen kann es zu Muskelschwäche oder Muskelschwund im Fuß kommen.
Die Diagnose erfolgt klinisch, unterstützt durch eine körperliche Untersuchung und Nervenleitungsuntersuchungen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können helfen, strukturelle Ursachen für die Nervenkompression zu identifizieren. Die Behandlung reicht von konservativen Maßnahmen wie Orthesen und Physiotherapie bis hin zu Kortikosteroidinjektionen oder chirurgischer Dekompression in refraktären Fällen.
Häufige Ursachen sind Knöchelverletzungen, Plattfüße, Ganglionzysten, Krampfadern oder Schwellungen des Weichteilgewebes. Zu den Risikofaktoren zählen Diabetes, Übergewicht, wiederholte Belastungen und systemische Entzündungserkrankungen.
Zur Vorbeugung gehören die Vermeidung biomechanischer Belastungen, das Tragen von geeignetem Schuhwerk, die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und die frühzeitige Behandlung von Fußfehlstellungen, um Nervenreizungen im Tarsaltunnel zu reduzieren.
Die biologischen Hintergründe
Das Tarsaltunnelsyndrom betrifft den Nervus tibialis posterior, der entlang der Innenseite des Sprunggelenks durch einen engen Raum, den sogenannten Tarsaltunnel, verläuft. Dieser Tunnel wird auf der einen Seite von Knochen und auf der anderen Seite vom Retinaculum flexorum, einem starken Band, begrenzt. Der Nerv verzweigt sich in den N. plantaris medialis und den N. plantaris lateralis, die die Sohle des Fußes und die Zehen mit Empfindungs- und Motorikfunktionen versorgen.
Unter normalen Bedingungen verläuft der Nervus tibialis posterior ungehindert durch den Tarsaltunnel. Er überträgt sensorische Signale von der Fußsohle und steuert bestimmte intrinsische Fußmuskeln, die das Gleichgewicht und die Zehenbewegung unterstützen. Der umschlossene Tunnel schützt den Nerv und die begleitenden Sehnen und Gefäße beim Gehen und beim Tragen von Gewicht.
Beim Tarsaltunnelsyndrom wird der Nerv komprimiert oder gereizt, häufig aufgrund von Entzündungen, Schwellungen, Traumata oder strukturellen Anomalien. Dies stört die normale Nervenleitung und führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Bereichen, die von den betroffenen Nervenästen versorgt werden.
Arten und Symptome
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine einzelne klinische Entität, die jedoch je nach Ausmaß der Kompression des Nervus tibialis posterior eine Reihe von sensorischen und gelegentlich auch motorischen Symptomen aufweist. Die Symptome entwickeln sich oft allmählich und können mit anderen Erkrankungen des Fußes oder Sprunggelenks verwechselt werden, weshalb eine frühzeitige Erkennung für eine wirksame Behandlung wichtig ist.
Symptome
● Brennendes oder kribbelndes Gefühl: Ein häufiges Frühsymptom ist ein brennendes oder kribbelndes Gefühl entlang der Innenseite des Knöchels, der Ferse, des Fußgewölbes oder der Fußsohle. Dies kann sich bei längerem Gehen oder Stehen verschlimmern und bessert sich oft in Ruhe.
● Taubheitsgefühl oder „Kribbeln”: Patienten berichten möglicherweise über Taubheitsgefühle oder ein „Kribbeln” in der Fußsohle oder den Zehen, insbesondere nachts oder nach körperlicher Aktivität. Diese Symptome können mit der Zeit stärker werden, da der Nerv zunehmend komprimiert wird.
● Elektrische oder stechende Schmerzen: Einige Personen verspüren scharfe, stechende Schmerzen, die vom Knöchel in die Fußsohle oder die Zehen ausstrahlen. Diese können durch Bewegungen des Fußes, Druck auf den Tarsaltunnel oder das Tragen von engem Schuhwerk ausgelöst werden.
● Symptome verschlimmern sich bei Aktivität: Längeres Gehen, Laufen oder Stehen kann die Symptome verschlimmern, während Hochlegen oder Ruhe oft vorübergehende Linderung verschaffen. In fortgeschrittenen Fällen können die Beschwerden auch in Ruhe oder während des Schlafs anhalten.
Komplikationen:
● Chronische neuropathische Schmerzen: Unbehandelt kann eine anhaltende Nervenkompression zu dauerhaften Schmerzen führen, die mit der Zeit immer schwieriger zu behandeln sind.
● Sensibilitätsverlust: Eine anhaltende Kompression kann zu einer verminderten oder vollständigen Sensibilitätsstörung in Teilen des Fußes, insbesondere in der Fußsohle, führen, was das Gleichgewicht und die Koordination beeinträchtigt.
● Motorische Funktionsstörungen: In schweren Fällen können motorische Äste betroffen sein, was zu einer Schwäche der kleinen Fußmuskeln und zu einer Instabilität der Zehen führt.
Das Tarsaltunnelsyndrom kann die Mobilität und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, insbesondere wenn die Diagnose und Behandlung verzögert werden.
Untersuchung und Diagnose
Die Diagnose des Tarsaltunnelsyndroms kann aufgrund von Überschneidungen der Symptome mit anderen Erkrankungen des Fußes und Sprunggelenks schwierig sein. Eine genaue Diagnose erfordert eine Kombination aus einer gründlichen klinischen Untersuchung und gezielten diagnostischen Tests, um eine Nervenbeteiligung zu bestätigen und anatomische Faktoren zu identifizieren, die dazu beitragen.
Klinische Untersuchung:
Eine detaillierte Anamnese ist für die Identifizierung der charakteristischen Merkmale des Tarsaltunnelsyndroms unerlässlich. Ärzte sollten nach dem Ort, der Art und der Dauer von Symptomen wie Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in der Fußsohle oder im Sprunggelenk fragen. Der Beginn der Symptome in Verbindung mit körperlicher Aktivität, Traumata oder Veränderungen des Schuhwerks sollte notiert werden. Eine Vorgeschichte von Plattfüßen, Krampfadern oder systemischen Erkrankungen wie Diabetes kann auf zugrunde liegende Ursachen hinweisen.
Die körperliche Untersuchung konzentriert sich auf die Feststellung von Druckempfindlichkeit oder Symptomreproduktion entlang des Tarsaltunnels, typischerweise direkt hinter dem Innenknöchel. Ein positives Tinel-Zeichen – das Auslösen von Kribbeln oder Schmerzen beim Klopfen über den N. tibialis posterior – wird häufig verwendet. Eine sensorische Untersuchung der Fußsohle und die Beurteilung von Fußdeformitäten, Schwellungen oder Varizen können Hinweise liefern. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Schwäche der Zehenbeugung oder eine Atrophie der intrinsischen Fußmuskulatur vorliegen.
Laboruntersuchungen und Bildgebung:
● Elektromyographie (EMG) und Nervenleituntersuchungen (NCS): Beurteilung der Nervenfunktion und Bestätigung des Vorliegens und des Schweregrads einer Kompression des Nervus tibialis posterior.
● Ultraschall: Nützlich zur Erkennung von Weichteilgewebemassen, Ganglionzysten oder Krampfadern, die den Nerv komprimieren.
● Magnetresonanztomographie (MRT): Hilft bei der Visualisierung struktureller Ursachen der Kompression, wie raumfordernde Läsionen oder Sehnenanomalien.
● Röntgenaufnahmen unter Belastung: Können bei der Identifizierung biomechanischer Faktoren wie Plattfußdeformitäten hilfreich sein.
Ein umfassender diagnostischer Ansatz hilft bei der Unterscheidung des Tarsaltunnelsyndroms von anderen neuropathischen oder orthopädischen Erkrankungen, die den Fuß und den Sprunggelenk betreffen.
Therapie und Behandlungen
Die Behandlung des Tarsaltunnelsyndroms zielt darauf ab, den Druck auf den Nervus tibialis posterior zu entlasten, Entzündungen zu reduzieren und die normale Funktion wiederherzustellen. Die Behandlung beginnt in der Regel mit konservativen Maßnahmen und wird bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen durch interventionelle oder chirurgische Optionen ergänzt.
Konservative Behandlung:
Die Erstbehandlung konzentriert sich auf die Verringerung der Nervenreizung und die Korrektur der ursächlichen biomechanischen Faktoren. Den Patienten wird empfohlen, sich zu schonen, belastende Aktivitäten zu vermeiden und stützendes Schuhwerk zu tragen. Oft werden orthopädische Einlagen oder Fußgewölbestützen verwendet, um Plattfüße zu korrigieren und den Druck vom Tarsaltunnel zu nehmen. Das Auflegen von Eis und Hochlegen des Fußes können lokale Schwellungen verringern.
Medikamentöse Therapie:
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden häufig verschrieben, um Entzündungen und Beschwerden zu lindern. Bei neuropathischen Schmerzen können Medikamente wie Gabapentin, Pregabalin oder trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin) zur Linderung der Nervenschmerzen eingesetzt werden. Topische Analgetika wie Lidocainpflaster können lokale Linderung verschaffen.
Physiotherapie:
Ein gezieltes Physiotherapieprogramm kann Dehnübungen für die Waden- und Fußmuskulatur, Nerven-Gleitübungen und Kräftigungsübungen zur Unterstützung der Fußstellung umfassen. Manuelle Therapietechniken und Strategien zur Änderung der Aktivitäten können ebenfalls die mechanische Belastung des Nervs reduzieren.
Kortikosteroid-Injektionen:
In Fällen, die auf die ersten Maßnahmen nicht ansprechen, kann eine Kortikosteroid-Injektion in den Tarsaltunnel helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Nervenkompression zu lindern. Die Injektionen werden in der Regel unter Ultraschallkontrolle durchgeführt, um Genauigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
Chirurgischer Eingriff:
Bei hartnäckigen oder schweren Fällen wird eine chirurgische Dekompression in Betracht gezogen. Bei diesem Eingriff wird das Flexor retinaculum gelöst und alle komprimierenden Strukturen wie Zysten oder fibröses Gewebe entfernt. Die Erfolgsraten sind im Allgemeinen günstig, insbesondere wenn die Operation durchgeführt wird, bevor eine dauerhafte Nervenschädigung auftritt.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Identifizierung der Ursachen und Risikofaktoren des Tarsaltunnelsyndroms ist für eine frühzeitige Diagnose, Prävention und gezielte Behandlung von entscheidender Bedeutung. Die Erkrankung resultiert aus einer Kompression des N. tibialis posterior, wobei verschiedene anatomische und systemische Faktoren zu ihrer Entstehung beitragen können.
Ursachen:
Das Tarsaltunnelsyndrom wird durch eine Kompression des N. tibialis posterior verursacht, der durch den Tarsaltunnel, einen engen anatomischen Gang in der Nähe des Innenknöchels, verläuft. Diese Kompression kann verschiedene Ursachen haben, darunter Traumata, Entzündungen, raumfordernde Läsionen (wie Ganglionzysten oder Lipome), Krampfadern oder strukturelle Fußdeformitäten wie Plattfüße. Wiederholte Belastungen oder Schwellungen in diesem Bereich können den Tunnel weiter verengen und die Nervenreizung verstärken.
Risikofaktoren:
● Plattfüße: Durchgesunkene Fußgewölbe erhöhen die Spannung und Kompression entlang des Nervus tibialis posterior.
● Knöchelverletzungen: Verstauchungen, Brüche oder wiederholte Belastungen können Entzündungen oder Narbengewebe verursachen, das auf den Nerv drückt.
● Diabetes und Stoffwechselstörungen: Diese Erkrankungen erhöhen das Risiko von Nervenschäden und Schwellungen in engen Räumen.
● Krampfadern oder Zysten: Raumfordernde Läsionen im Tarsaltunnel können den Nerv direkt komprimieren.
● Adipositas: Übergewicht kann den Druck auf die Fuß- und Sprunggelenkstrukturen erhöhen und so zur Einklemmung des Nervs beitragen.
● Wiederholte Aktivitäten: Berufe oder Sportarten, die langes Stehen, Laufen oder Fußinversion erfordern, können die Nervenkompression verschlimmern.
Obwohl diese Faktoren die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Tarsaltunnelsyndroms erhöhen, tritt es nicht bei allen Menschen mit Risikofaktoren auf. Umgekehrt können auch Personen ohne bekannte Risikofaktoren aufgrund individueller anatomischer oder physiologischer Unterschiede an dieser Erkrankung erkranken.
Verlauf der Erkrankung und Prognose
Das Tarsaltunnelsyndrom verläuft unbehandelt progressiv, beginnend mit intermittierenden sensorischen Symptomen, die sich zu einer chronischen Neuropathie entwickeln können. Der zeitliche Verlauf und der Schweregrad der Erkrankung können je nach zugrunde liegender Ursache, Dauer der Nervenkompression und individuellen anatomischen Faktoren variieren.
Verlauf der Erkrankung:
Die Erkrankung beginnt oft unauffällig mit gelegentlichem Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl in der Fußsohle oder im inneren Knöchelbereich, meist ausgelöst durch Aktivität oder langes Stehen. Da der Nervus tibialis posterior weiterhin komprimiert bleibt, werden die Symptome anhaltender und schwerer und treten oft in Ruhe oder während des Schlafs auf. Ohne Behandlung kann es zu einer chronischen Reizung des Nervs kommen, die zu einem anhaltenden Verlust der Empfindungsfähigkeit oder zu motorischen Ausfällen führt.
Obwohl es kein formales Stadieneinteilungssystem gibt, kann die Erkrankung informell in folgende Stadien unterteilt werden:
● Frühphase: Zeitweise auftretende Symptome bei Aktivität, leichte Beschwerden.
● Mittlere Phase: Tägliche Symptome, erhöhte Häufigkeit und Intensität, möglicherweise nächtliche Schmerzen.
● Fortgeschrittene Phase: Anhaltende Schmerzen, Taubheitsgefühl, Muskelschwäche und möglicherweise Fußdeformitäten.
Prognose:
Die Prognose für das Tarsaltunnelsyndrom hängt weitgehend davon ab, wie früh die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird. Bei frühzeitiger Behandlung sprechen viele Patienten gut auf eine konservative Behandlung an und erfahren eine vollständige Beseitigung der Symptome oder eine langfristige Linderung. In chronischen oder fortgeschrittenen Fällen, insbesondere bei lang anhaltenden Nervenschäden, können die Symptome auch nach einer Dekompression bestehen bleiben und einige funktionelle Defizite zurückbleiben.
Die Erkrankung ist nicht lebensbedrohlich und hat keinen Einfluss auf die Lebenserwartung. Unbehandelt kann sie jedoch zu dauerhaften Beschwerden, eingeschränkter Mobilität und verminderter Lebensqualität führen, insbesondere bei körperlich aktiven Menschen oder Personen mit zugrunde liegenden biomechanischen Anomalien.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung des Tarsaltunnelsyndroms muss der Druck auf den Nervus tibialis posterior verringert und eine optimale Biomechanik des Fußes und Sprunggelenks aufrechterhalten werden. Zwar lassen sich nicht alle Fälle vermeiden, insbesondere solche, die auf Traumata oder anatomische Anomalien zurückzuführen sind, doch gibt es mehrere Strategien, mit denen sich das Risiko senken oder das Fortschreiten früher Symptome verhindern lässt.
Schuhe und Einlagen:
Das Tragen von stützendem, gut sitzendem Schuhwerk mit ausreichender Fußgewölbestütze kann eine Überpronation verhindern und die Belastung des Tarsaltunnels verringern. Zur Korrektur von Plattfüßen und zur gleichmäßigen Druckverteilung über den Fuß können individuelle Einlagen verwendet werden.
Gewichtsmanagement:
Die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts reduziert die mechanische Belastung der unteren Gliedmaßen, insbesondere im Bereich des Sprunggelenks und der Fußstrukturen. Dies kann dazu beitragen, Nervenkompressionen aufgrund von erhöhtem Gewebedruck oder Schwellungen zu verhindern.
Vermeidung wiederholter Belastungen:
Die Einschränkung von Aktivitäten, die langes Stehen, übermäßiges Gehen oder wiederholte Bewegungen des Sprunggelenks mit sich bringen, kann das Risiko einer Nervenreizung verringern. Personen, die risikoreichen Berufen oder Sportarten nachgehen, sollten häufige Pausen und Dehnübungen einlegen.
Frühzeitige Behandlung von Fußfehlstellungen:
Die rechtzeitige Behandlung von biomechanischen Anomalien wie Plattfüßen oder Varusfehlstellungen kann eine übermäßige Spannung des Nervus tibialis posterior verhindern. Regelmäßige podologische Untersuchungen können helfen, strukturelle Probleme zu erkennen, bevor sie zu einer Nerveneinklemmung führen.
Überwachung systemischer Erkrankungen:
Die Behandlung chronischer Erkrankungen wie Diabetes oder Arthritis kann damit verbundene Entzündungen oder eine erhöhte Anfälligkeit der Nerven verhindern. Eine gute Blutzuckerkontrolle und Gelenkpflege können das Risiko einer Beteiligung des Tarsaltunnels verringern.
Zusammenfassung
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine periphere Nervenkompressionsstörung, die den Nervus tibialis posterior betrifft, wenn dieser durch den Tarsaltunnel an der Innenseite des Sprunggelenks verläuft. Es verursacht Symptome wie Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder stechende Schmerzen in der Fußsohle, der Ferse oder den Zehen, die oft durch Aktivität oder langes Stehen verschlimmert werden. Die Erkrankung kann durch Traumata, Fußdeformitäten, Weichteilgeschwülste oder systemische Erkrankungen wie Diabetes verursacht werden. Die Diagnose umfasst eine körperliche Untersuchung, Nervenleitungsuntersuchungen und bildgebende Verfahren. Die Behandlung reicht von konservativen Maßnahmen wie Orthesen und Physiotherapie bis hin zu Kortikosteroid-Injektionen oder Operationen in fortgeschrittenen Fällen. Unbehandelt kann es zu chronischen Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und Funktionsbeeinträchtigungen kommen. Eine frühzeitige Erkennung und Intervention sind entscheidend, um langfristige Komplikationen zu vermeiden und die Mobilität zu erhalten.